Wächst der Stadtteil Rahlstedt in den nächsten Jahren wirklich und warum sinken in anderen Stadtteilen im Bezirk Wandsbek die Bewohnerzahlen?

Wächst der Stadtteil Rahlstedt in den nächsten Jahren wirklich und warum sinken in anderen Stadtteilen im Bezirk Wandsbek die Bewohnerzahlen?

Drs. 21-8397.1

Auskunftsersuchen vom 06.02.2024

Sachverhalt:
Das Statistikamt Nord hat am 30.01.2023, mit der Veröffentlichung I Statistik informiert Nr. 13/2024:
Bevölkerungsprognose für die Hamburger Stadtteile 2030 erstmals über zwei Mio. Hamburgerinnen und Hamburger erwartet, Für den Stadtteil Rahlstedt wurde u.a. ausgeführt: „So ergibt die Prognose, dass der Stadtteil Rahlstedt bis 2040 mit insgesamt plus 6 000 Personen die meisten Einwohnerinnen und Einwohner hinzugewinnen könnte“.
Der Stadtteil Rahlstedt ist in den letzten Jahren durch die Bebauung der ehemaligen Bundeswehrflächen und den massiven Verdichtungen überproportional gewachsen. Auch bei der Verteilung der öffentlichen Unterkünfte und dem Ankunftszentrum hat der Stadtteil Rahlstedt eine hohe Anzahl von Bewohner vorübergehend aufgenommen. So wurde für das statische Gebiet 74012 für 2021 von 3.752 Bewohnern und für 2022 6.795 Bewohner. Das ergibt eine Steigerung von 3.043 Bewohner. Die Fläche des statischen Gebietes 74012 besteht überwiegend aus einem Gewerbegebiet und einer Schule. Eine massive Bebauung hat nicht stattgefunden. Das statische Gebiet 74037 ist um 173 Bewohner gestiegen. Auch dort gab es keine große Bebauung, jedoch wurde dort eine öffentliche Unterkunft, in ehemaligen Schulgebäuden, wieder eröffnet. Zum Bevölkerungswachstum im Stadtteil Rahlstedt nimmt das Bezirksamt Wandsbek im Hamburger Abendblatt am 31.01.2024 wie folgt Stellung „Dafür, dass Rahlstedt bereits seit Jahren hohe Zuzüge verzeichnet, sieht das Bezirksamt Wandsbek vielfältige Gründe. „Viele schätzen die Naturnähe in dem grünen Stadtteil mit der Wandse und den Naturschutzgebieten, zum Beispiel am Höltigbaum“, so eine Sprecherin.
„Gleichzeitig ist man aber auch schnell in der Innenstadt. Es gibt eine gute Infrastruktur mit Schulen, Kitas, Vereinen und Einkaufsmöglichkeiten.“ Die Rahlstedter Mieten seien im Vergleich zu anderen Stadtteilen noch moderat. Zudem sei in den vergangenen Jahren ordentlich Wohnraum geschaffen worden. Rahlstedt-Ost werde noch bis 2025 durch verschiedene Maßnahmen stabilisiert und aufgewertet. Auch komme den Rahlstedter die künftig verbesserte Innenstadtanbindung dank der im Bau befindlichen S4 zugute“.

Was macht das Bezirksamt Wandsbek und der Senat in den anderen Stadtteilen von Wandsbek falsch? Im Stadtteil Steilshoop wird in den nächsten Jahren sehr umfangreich gebaut und es entstehen weiter Wohneinheiten. Dies führt zu einem Zuwachs der Bevölkerung in diesem Stadtteil. Nach den Informationen des Statistikamt Nord wächst der Stadtteil minimal. In einigen anderen Stadtteile im Bezirk Wandsbek wird es keinen Bevölkerungszuwachs geben, sondern dort wird die Zahl der Bevölkerung abnehmen, wie in Duvenstedt, Wohldorf-Ohlstedt und Bergstedt. Fehlt dort die Anbindung an den ÖPNV, gibt es dort keine Naturnähe, fehlt die gute Infrastruktur mit Schulen, Kitas, Vereinen und Einkaufsmöglichkeiten?
Wer sich mit diesen Stadtteilen nur statistisch beschäftigt, vergisst das es dort u.a. die grünen Oasen wie den Duvenstedter Brook, den Wohldorfer Wald und das Rodenbeker Quellental gibt. Was fehlt damit sich dort ein Bevölkerungszuwachs einstellen kann?

Vor diesem Hintergrund fragen wir die zuständigen Fachbehörden:
Die Behörde für Inneres und Sport (BIS) antwortet wie folgt: 19.03.2024
Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) antwortet wie folgt: 12.04.2024

1. Nach welchen Kriterien wurde diese Bevölkerungsprognose für die Hamburger Stadtteile, insbesondere für den Bezirk Wandsbek und den Stadtteilen aufgestellt?

BIS:
Die kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung für Hamburg von 2023 bis 2040 wurde vom Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Statistikamt Nord) erstellt.
Die Entwicklung in Abstimmung mit dem Basisdatenausschuss (BDA) erfolgte unter Beteiligung der Fachebene der folgenden Behörden:
– Behörde für Verkehr und Mobilitätswende,
– Behörde für Schule und Berufsbildung,
– Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ),
– Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
– Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke
– Finanzbehörde,
– Bezirksamt Bergedorf,
– Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde)
Für die Stadt Hamburg insgesamt werden Annahmen zum Wanderungssaldo (Bilanz aus Zuziehenden und Fortziehenden) mit dem Ausland, dem restlichen Bundesgebiet und den sechs Hamburger Umlandkreisen getroffen. Mittels empirischer Werte der vergangenen Jahre werden die demografisch differenzierten Zu- und Fortzüge (Alter und Geschlecht) auf die Gebietseinheiten (Stadtteile) aufgeteilt. Den Prognosen liegen auch Annahmen zum Thema Wohnungsbau zugrunde, die auf Daten der Potentialflächenauskunft (PAUL) der FHH sowie der Statistiken der Bautätigkeit des Statistischen Amts für Hamburg und Schleswig-Holstein (Baufertigstellungs- und Bauüberhangsstatistik) beruhen.

Hier finden Sie das komplette Auskunftsersuchen.