CDU lehnt mögliche Standorte für Windräder in Duvenstedt, Volksdorf und Rahlstedt ab – Senat sollte Alternativflächen jetzt prüfen!
Die CDU-Bezirksfraktion lehnt die aktuelle Standortplanung für Windräder im Bezirk Wandsbek ab und hat dafür einen Antrag in die Bezirksversammlung Wandsbek eingebracht, der von SPD, Grünen und FDP abgelehnt wurde. Die CDU kritisiert das Vorgehen auch weiterhin und hält die aktuelle Standortauswahl für wenig zielführend.
Der Zubau von Windenergieanlagen (WEA) ist ein wichtiger Baustein für das Ziel einer CO2-neutralen Energieversorgung der Zukunft. Die CDU unterstützt die Bemühungen, den windreichen Norden Deutschlands zu einem Zentrum der Windenergie-Wirtschaft zu machen. Für den Stadtstaat Hamburg wird der durch WEA erzeugte Strom aufgrund der geringen Flächenpotenziale jedoch auch zukünftig nur einen untergeordneten Anteil an der Gesamtstromerzeugung beitragen.
Die möglichen Eignungsgebiete wurden unter Auswahl von 3 Kriterien (Flugsicherheit, Naturschutz und Emissionswerte) in einem Weißflächenverfahren bereits festgelegt. Im Bezirk Wandsbek wurden von der Fachbehörde drei kleinteilige Fläche, teils in Privatbesitz, in den Stadtteilen Duvenstedt, Volksdorf und Rahlstedt identifiziert. Die Flächen in Duvenstedt, Volksdorf und Rahlstedt befindet sich alle in einem Landschaftsschutzgebiet. Die Fläche in Volksdorf befindet sich zudem in unmittelbarer Nähe zum Naturdenkmal Kiebitzmoor und die Fläche in Duvenstedt weist eine Nähe zum Naturschutzgebiet Wittmoor auf. Eine Zerstörung der unmittelbaren oder angrenzenden Biotope würde sich durch den Bau von Windrädern nicht vermeiden lassen, da sowohl der Bau als auch die Versorgung der Anlagen eine Infrastruktur benötigen, die weit mehr Platz brauchen und Flächen versiegeln als die Anlagen selbst. So ist eine erhebliche Beeinträchtigung des Lebensraums für Vögel und andere Tierarten zu befürchten. Außerdem stellt sich insbesondere bei den kleinteiligen Flächen im Bezirk Wandsbek die Frage der Wirtschaftlichkeit im Sinne einer Kosten-Nutzen-Analyse. Die kleinen Flächen würden nicht mal eine Handvoll von Windrädern beherbergen können, dafür müssten aber breite Erschließungsstraßen errichtet werden.
Obendrein würde eine tatsächliche Realisierung der Anlagen auch davon abhängen, ob die Eigentümer stets bereit wären ihr Land für Windräder zur Verfügung zu stellen, was zu bezweifeln ist. Insgesamt handelt es sich um eine Planung, die schon im Vorfeld nicht das Ziel der Errichtung von Windkraftanlagen in Wandsbek und in anderen Bezirken Hamburgs erfüllen wird und damit wenig bis gar nichts zur CO2-neutralen Energieerzeugung beitragen wird. Somit sollte diese widersprüchliche Planung abgebrochen werden zu Gunsten einer pragmatischen Lösung, die Menschen und Tiere langfristig viel mehr nützt und nicht schadet. Die Verhandlungen für Kooperationsvereinbarungen mit den benachbarten Flächenländern der Metropolregion Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern zur Flächenkompensation sollten daher aufgenommen werden.
Dazu erklärt Niclas Heins, CDU-Wahlkreisabgeordneter für Volksdorf und die Walddörfer: „Wir lehnen die möglichen Standorte gerade wegen der Nähe zu Landschafts- und Naturschutzgebieten ab. Zudem haben wir massive Bedenken bezüglich der Lärmbelästigung und der Einhaltung von Abstandsflächen an diesen Standorten.“
Bianca Wollenweber, Mitglieder der Bezirksversammlung für die CDU aus Lemsahl-Mellingstedt, ergänzt: „Wir befürchten, dass während des Baus und des Unterhalts der Windkraftanlagen Flora und Fauna unwiderruflich zerstört wird.“
Benjamin Welling, Fachsprecher für Energie und Umwelt der CDU-Fraktion Wandsbek ergänzt: „Der Hamburger Senat sollte dringend den Fokus auf Verhandlungen mit unseren Nachbarländern legen und Vereinbarungen für Alternativstandorte treffen. Die Belastung innerhalb unseres Stadtstaates für Bevölkerung, Flora und Fauna erachten wir als deutlich zu hoch.“