Kleine Anfrage vom 29.09.2022 Drs. 21-5937
Sachverhalt:
Ein Bürger berichtete im Regionalausschuss Rahlstedt am 24.08.2022, dass zwar erfreulicherweise
in der Feldmark neue Reitwege gebaut worden seien, die zunächst allerdings mit ca. 20
cm hohem gewaschenem Sand befüllt worden seien, worauf die Pferde nicht gehen könnten.
Auf entsprechende Beschwerden von Reitern sei dieser Sand wieder entfernt und vor ca. 6
Wochen durch scharfkantigen Granitbruch ersetzt worden. Hierauf könnten die Pferde ebenfalls
nicht gehen, so dass diese Wege nicht benutzt würden und bereits am Zuwachsen seien. Er
bittet um Information darüber, wer diese Entscheidungen getroffen habe und welche Gründe
hierfür ausschlaggebend gewesen seien.
Leider wurde der Regionalausschuss Rahlstedt in seiner Sitzung am 28.09.2022 nicht von der
Verwaltung informiert, warum diese Belege der Wege gewählt worden sind.
Die Große Heide wurde gemeinsam mit den Bürgern im Rahmen des Bebauungsplanes Rahlstedt
131 in Workshops entwickelt. Grundlage für den Bebauungsplan 131 war die länderübergreifende
und interkommunale Gewerbeflächenentwicklung von Hamburg-Wandsbek und dem
Kreis Stormarn.
Die beteiligten Bürger der Workshops fragen sich nun, warum nicht auch in diesem Fall der
Handlungsleitfaden zum Bau von Reitwegen zur Anwendung gekommen ist. Siehe auch:
Reit-und Gespannfahrwege in Schleswig-Holstein Handlungsleitfaden
Herausgeber: Pferdesportverband Schleswig-Holstein e.V.
Internet: www.pferdesportverband-sh.de
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 11.10.2022
1. Wer hat die Auswahl der Belege entschieden und welche Kriterien haben zu dieser
Auswahl geführt?
Bezirksamt Wandsbek:
Die Auswahl erfolgte durch die Projektbeteiligten, nämlich die Gemeinde Stapelfeld mit
dem Amt Siek (Schleswig-Holstein) und das Bezirksamt Wandsbek, Fachamt Management
des öffentlichen Raumes, auf Basis eines Gutachtens durch ein Prüflabor.
Im Ergebnis wurde eine Umwandlung in eine wassergebundene Bauweise mit einem
Na-tursteinmaterial, Körnung 0/32 als robuste Wegedecke empfohlen. Da keine Aussagen
im Gutachten über die Form des Materials gemacht wurden, wurde dies als gebrochenes
Material umgesetzt.
2. Warum wurde in diesem Fall nicht der Handlungsleitfaden für Reit- und Gespannfahrwege
für die Gestaltung der Reitwege herangezogen?
Bezirksamt Wandsbek:
Siehe Antwort zur Frage 1.
3. In welchem Zustand befinden sich zurzeit die Reitwege und welche weiteren Maßnahmen
sind geplant?
Bezirksamt Wandsbek:
Der Zustand der Reitwege beginnt sich zu verbessern. Durch die lange Trockenheit hatte
sich leider keine Bindigkeit des Materials ausgebildet und spitze Steine konnten herausstehen.
Die derzeitige längere Feuchteperiode sowie der Eintrag von natürlichen Materialien
in Form von Laub werden die Bindigkeit erhöhen und damit auch die derzeitige
Problematik von herausstehenden spitzen Steinen beseitigen.
Es sind keine weiteren Maßnahmen geplant.
4. Warum wurde der Regionalausschuss Rahlstedt am 28.09. 2022 nicht von der Verwaltung
informiert, warum diese Belege der Wege gewählt worden sind?
Bezirksamt Wandsbek:
Im Rahmen einer Bauausführung werden politische Gremien wegen der Vielzahl kleinerer
Änderungen regelhaft nicht über Details wie Materialänderungen informiert.
5. Wird der Regionalausschuss Rahlstedt in seiner nächsten Sitzung am 02.11.2022 von
der Verwaltung informiert, warum diese Belege der Wege gewählt worden sind?
Bezirksamt Wandsbek
Das Bezirksamt Wandsbek wird über den derzeitigen Sachstand in der nächsten Sitzung
des Ausschusses für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz am 01.11.2022 berichten,
zu dem der Regionalausschuss eingeladen wird.
6. Wie ist der Stand der Umsetzung der Großen Heide?
Bezirksamt Wandsbek:
Das Teilprojekt „Verbindung Kösterrodenweg bis Höltigbaum“ ist, mit Ausnahme von
Pflanzarbeiten, die in diesem Herbst stattfinden werden und einer einjährigen Pflegeentwicklung,
abgeschlossen
Das Teilprojekt „Stapelfelder Moor“ wird mit dem Bau einer Aussichtsplattform im Bereich
des schleswig-holsteinischen Teils des Naturschutzgebietes und noch ausstehender
Pflanzarbeiten in diesem Herbst abgeschlossen. Anschließend erfolgt eine einjährige
Entwicklungspflege.
Das dritte Teilprojekt, die Erstellung der besucherlenkenden Maßnahmen (Informationsschilder,
Hinweisschilder, etc.) ist im August an ein Grafik-Design Büro vergeben worden
und befindet sich derzeit in der Bearbeitung.