Vergangene Woche musste sich der Wandsbeker Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff vor dem Hamburger Verwaltungsgericht verantworten. Ihm wurde vom Personalrat vorgeworfen, gegenüber mehreren Mitarbeitern Mobbing bzw. Bossing betrieben zu haben. Letztlich endete das Verfahren mit einem Vergleich und der Bezirksamtsleiter beteuerte sich der Dienstverordnung zu verpflichten.
Zwar ist das Verfahren damit beendet, aber die Mobbing-Vorwürfe stehen weiterhin im Raum. Die CDU-Bezirksfraktion Wandsbek beantragte daher in der gestrigen Bezirksversammlung Wandsbek, die harten Vorwürfe lückenlos aufzuklären (s. Antrag). Der Bezirksamtsleiter sollte dazu in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses den Fraktionen Rede und Antwort stehen. Hintergrund des Antrags sind nicht nur die Mobbing-Vorwürfe, sondern die Personalsituation im Bezirksamt Wandsbek insgesamt. In mehreren Anfragen der CDU-Fraktion zeigt sich, dass eine Vielzahl an Stellen, auch Leitungsposition, vakant sind. Die Rückstandsmeldungen häufen sich und die Verwaltungsangestellten sind kaum telefonisch erreichbar. SPD und Grüne lehnten den CDU-Antrag in der gestrigen Sitzung der Bezirksversammlung ohne Angabe von Gründen ab.
„Es ist unverständlich, warum die rot-grüne Koalition den Antrag abgelehnt hat. Es ist die ureigenste Aufgabe der Bezirksversammlung die Führung der Geschäfte des Bezirksamtes zu kontrollieren. Die Art der Führung des Bezirksamtes ist von grundsätzlicher Bedeutung. Alle Oppositionsfraktionen haben dem Antrag zugestimmt und scheinen das ähnlich zu sehen. Nun stehen die Vorwürfe gegen den Bezirksamtsleiter weiterhin unaufgeklärt im Raum. Das ist für das Bezirksamt Wandsbek als Arbeitgeber mehr als schädlich und auch im Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz schlechter Stil“, sagt Dr. Natalie Hochheim, Fraktionsvorsitzende der CDU-Bezirksfraktion Wandsbek.