Kleine Anfrage vom 14.09.2022 Drs. 21-5824
Sachverhalt:
Auf der Internetseite vom Hamburg werden auch die einzelnen Sportarten im Rahmen von Active
City Summer vorgestellt. Unter Rubik Wassersport wird auch der Angelsport in Hamburg
vorgestellt:
„Angeln in Hamburg -Mit Rute und Rolle
Hamburg hat eine abwechslungsreiche Wasserlandschaft, die in ihrer Vielfalt jedes Anglerherz
höherschlagen lässt. Nicht nur Elbe und Alster eignen sich zum Fischen in der Großstadt. Hamburg
ist vielmehr die Hauptstadt des städtischen Angelns.
Angeln in Hamburg
Streift man durch Hamburg wird einem eine Sache sofort auffallen: Wo es Wasser gibt, wird in
der Hansestadt auch geangelt. Kein Wunder, denn wer Glück hat, bei dem beißt ein Aal, Hecht,
Karpfen oder Zander. Die Hansestadt hat sich zum Streetfishing-Hotspot Europas entwickelt,
und auch für Touristen ist Hamburg die inoffizielle Angelhauptstadt: Angel-Guides führen Reisende
durch den Hamburger Hafen und geben Auskünfte über die besten Spots zum Freizeitfischen.
Hamburg ist mit etwa 120.000 Anglerinnen und Anglern die Angelhauptstadt Deutschlands, und
die einzigartigen freien Gewässer ziehen jedes Jahr mehr Petrijünger*innen nach Hamburg.“
Mit den Pachtungen der Angelfischerei von Gewässern übernehmen Vereine eine große Verpflichtung.
Hierbei muss darauf geachtet werden, dass der Angelsport nur in intakten Gewässern
im Einklang mit Natur- und Umweltschutz stattfinden kann.
Ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens ist deshalb der 5 x im Jahr stattfindende Gewässerdienst.
Dabei werden u.a. die Gewässer gereinigt, Umweltschäden beseitigt oder der Fischbesatz
durchgeführt.
Der Fischbesatz in den Pachtgewässer wird durch die Vereine mit guter fachlichen Praxis fischereilicher
Besatzmaßnahmen durchgeführt.
Die in den Vereinen tätigen Gewässerwarte erwerben/erhalten ihre Fachkompetenz in jährlich
stattfindenden Wochenendseminaren. Sie überwachen durch Gewässeruntersuchungen regelmäßig
die Wasserqualität, damit bei relevanten Veränderungen entsprechende Maßnahmen
getroffen werden können.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 23.09.2022
1. Wie viele Vereine haben im Bezirk Wandsbek Gewässer gepachtet?
Bezirksamt Wandsbek:
Sieben.
2. Welche Gewässer in Bezirk Wandsbek sind für den Angelsport freigegeben?
Bezirksamt Wandsbek:
Siehe Antwort zu Frage 3.
3. Welche Gewässer können ohne Rücksprache mit den Pächtern von Anglern genutzt
werden und welche Voraussetzung muss der Angler haben?
Bezirksamt Wandsbek:
An den in der Anglerkarte* Hamburg als „freie Gewässer“ gekennzeichneten Gewässern
dürfen Besitzer eines Fischereischeins angeln.
*:https://asv-hh.maps.arcgis.com/apps/webappviewer/index.
html?id=acf5f9ae428248ceb171810fd77538c8
4. Wie sind die einzelnen Gewässer an die Pächter vergeben worden und wurden jeweils
für die Gewässer gesonderte Forderungen durch das Fachamt gestellt?
Bezirksamt Wandsbek:
Über die Vergabe liegen bei den zumeist bereits im letzten Jahrhundert überlieferten
Pachtverhältnissen keine Kenntnisse mehr vor.
In Einzelfällen (Boltwischen, Allhorndiek) wurden die Gewässer dem Verein als Ersatzgewässer
für gekündigte Pachtverhältnisse angeboten. Die Pachtverträge werden durch
den Landesbetrieb für Immobilien und Grundvermögen geschlossen, der die für das
Gewässer zuständige Dienststelle einbezieht. Diese stellt regelmäßig Anforderungen zu
den durchzuführenden Pflegemaßnahmen, zur Dokumentation des Fischbesatzes und
zu etwaigen Beschränkungen.
5. Welches Fachamt ist im Bezirksamt Wandsbek für die Gewässer und den Angelsport
zuständig bzw. Ansprechpartner?
Bezirksamt Wandsbek:
Für die Gewässer das Fachamt Management des öffentlichen Raumes, für den Angelsport
die Fischereibehörde in der BUKEA.
6. Wie erfolgt die Abstimmung zwischen den Vereinen und dem Bezirksamt Wandsbek im
Rahmen der Gewässerdienste und den Gewässerwarten?
Bezirksamt Wandsbek:
Sofern über die Regelungen des Pachtvertrages hinaus Abstimmungen erforderlich sind,
nehmen die Vereine ggf. in Fragen zur Gewässerpflege Kontakt mit dem Fachamt Management
des öffentlichen Raumes, Wasserwirtschaft Kontakt auf.
7. Wie erfolgt die Kontrolle des Bezirksamtes Wandsbek, ob der Angelsport in den intakten
Gewässern im Einklang mit Natur- und Umweltschutz stattfinden und gab es in der Vergangenheit
Beanstandungen?
Bezirksamt Wandsbek:
Für diese Kontrollen ist die Fischereiaufsicht bei der BUKEA zuständig.
8. Wird im Bezirk Wandsbek auch das Streetfishing erlaubt und ausgeübt?
a. Wenn ja, wo und welche Voraussetzungen sind dafür erforderlich?
b. Wenn nein, warum nicht?
Bezirksamt Wandsbek:
Dem Bezirksamt Wandsbek ist Streetfishing nicht bekannt. Siehe Antwort zu Frage 3.
9. Wurde durch die Richtlinie für die Unterhaltung der Hamburger Gewässer, die Nutzung
der Gewässer im Bezirk Wandsbek durch den Angelsport verändert oder erschwert?
a. Wenn ja, wie?
b. Wenn nein, warum nicht?
Bezirksamt Wandsbek:
Nein.
Die Richtlinie für die Unterhaltung der Hamburger Gewässer trifft keine Regelungen zum
Angelsport. Sie dient der Umsetzung des § 39 des Wasserhaushaltsgesetzes vom
31.07.2009 und damit unter anderem der Erhaltung und Förderung der ökologischen
Funktionsfähigkeit der Gewässer insbesondere als Lebensraum von wild lebenden
Pflanzen und Tieren, also auch Fischen.