Mit dem „Hamburger Maß – Leitlinien zur lebenswerten kompakten Stadt“ hat der Senat, in Zusammenarbeit mit den Bezirken, seit 2019 eine stadtplanerische Vorgabe beschlossen, nach der in Hamburg eine höhere bauliche Dichte umgesetzt werden soll. Weite Teile des Kerngebietes Wandsbek liegen danach in der sogenannten „Urbanisierungszone“, in der stellenweise weniger verdichtete Bebauung, wie zum Beispiel Einfamilienhausgebiet, als Potentiale für eine Nachverdichtung gesehen werden. Die CDU-Fraktion Wandsbek hält die Leitlinien für grundfalsch.
Die ersten Auswirkungen können im westlichen Teil Tonndorfs dargelegt werden. Zwischen Walddörfer Straße/Nordmarkstraße/Flensburger Straße/ Willöperstraße und Ölmühlenweg, ist nur durch altes und einfaches Planrecht, sogenannte Baustufenpläne von 1955, überplant. Diese schützen bereits jetzt nicht ausreichend, um bestehende Einfamilienhausstrukturen zu erhalten. Eine schleichende Umwandlung von Einfamilienhausgebiete in Gebiete mit ungeordneten Mehrfamilienhäusern findet bereits statt.
„Wir möchten gern die bestehenden Einfamilienhausgebiete im Kerngebiet erhalten. Alte und einfache Baustufenpläne möchten wir durch qualifiziertes und modernes Planrecht ersetzen, um bestehende Einfamilienhausgebiete zu sichern. Mit einer Überplanung von Tonndorf West möchten wir anfangen. Dazu wollen wir, dass die Planungen in das bezirkliche Arbeitsprogramm 2021 aufgenommen werden und und beantragen einen Strukturerhaltungsplan für Tonndorf West im nächsten Planungsausschuss am 15. Dezember (s. Anlage)“, sagen Dr. Natalie Hochheim, Sprecherin der CDU im Regionalausschuss Wandsbek und Philip Buse, CDU-Fachsprecher im Planungsausschuss.
Die Handelskammer Hamburg weist in ihren Stellungnahmen immer wieder daraufhin, dass Hamburg auch ein Angebot an Einfamilienhäusern bereithalten müsse, um die anhaltend hohe und zuletzt weiter angestiegene Umlandwanderung vor allem von Familien zu begrenzen. Für die Hamburger Wirtschaft sei es von großer Bedeutung, dass Fachkräfte ein Wohnungsangebot in allen Segmenten des Wohnungsmarktes vorfinden. Dazu Dr. Natalie Hochheim: „Einer weiteren Abwanderung von Familien ins Hamburger Umland, die gern in einem Einfamilienhaus leben möchten, müssen wir entgegenwirken. Bestehende Einfamilienhausgebiete im Kerngebiet Wandsbek sollten daher planerisch gesichert werden.“