Mittlerweile häufen sich die Beschwerden zur Sicherheitslage an den Bahnhöfen auch im Bezirk Wandsbek. Bürgerinnen und Bürger geben an, dass sie sich dort unsicher fühlen, etwa durch alkoholisierte Personen und Gruppen. Besonders in den Abendstunden lösen Bahnhöfe und Bushaltestellen, insbesondere bei älteren Menschen, Frauen und Jugendlichen häufig ein ungutes Gefühl aus. Verschiedene Bahnhöfe haben auch korrespondierend dazu eine hohe Anzahl an Polizeieinsätzen, wie z.B. der ZOB Wandsbek Markt und die U-Bahnhaltestelle Farmsen. Dies belegt die erst kürzlich beantwortete Drucksache der CDU-Bürgerschaftsfraktion 22/16189. Der Wandsbeker ZOB ist danach der zweitschlimmste Busbahnhof nach dem ZOB Hauptbahnhof und der U-Bahnhof Farmsen der drittgefährlichste U-Bahnhof Hamburgs.
Bereits im Sommer 2022 wurde zur Bekämpfung der Trinkerszene am Wandsbek Markt ein Runder Tisch mit Vertretern der Hochbahn, der Polizei und Mitgliedern der Bezirksfraktionen ins Leben gerufen. Seitdem haben sich zwar die Zuständigkeiten auf dem Busbahnhof Wandsbek Markt geändert, indem hier jetzt die Hochbahn ihr Hausrecht mit der Hochbahn Wache ausüben darf. Das hat wiederum lediglich zur Verlagerung der Trinkerszene geführt und auch nicht wie erhofft, zu einer Verbesserung der allgemeinen Sicherheitslage beigetragen. Die Beschwerdelage hält an und die Polizeieinsätze sind nicht gesunken. Vielmehr sind weitere Bahnhöfe in Wandsbek dazugekommen, die zunehmend als Angsträume wahrgenommen werden. Entsprechend hatte die CDU-Fraktion im September 2023 das Thema mit einem Antrag wiederaufgegriffen, der die Wiedereinsetzung und Erweiterung des Runden Tisches forderte, um mit Vertretern von Hochbahn, Polizei und des Bezirks einer Problemlösung näherzukommen, und zwar auch für weitere Bahnhöfe mit einer hohen Einsatzzahl der Polizei (Farmsen, Poppenbüttel und Rahlstedt).
Die damalige rot-grüne Koalition hat daraufhin einen Antrag vorgelegt, der neben Bahnhöfen noch andere Angsträume hinzunimmt. Bis heute hat die Verwaltung keinen entsprechenden Runden Tisch eingerichtet. Deshalb fragt die CDU-Fraktion nun mit einer Kleinen Anfrage (Drs. 22-0358) ein Jahr später nach, wie der Stand ist.
Dazu Dr. Natalie Hochheim, Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion Wandsbek: „Die Antwort des Bezirksamts, wann der Runde Tisch zur Verbesserung der Sicherheitslage an Wandsbeks Bahnhöfen und in Angsträumen eingerichtet wird, ist mehr als dürftig. Auch nach einem Jahr liegt angeblich noch keine Konzeption dafür vor und eine Entscheidung darüber werde zeitnah erfolgen. Übersetzt soll das wohl heißen, dass bis zur Bürgerschaftswahl keine überprüfbaren Ergebnisse erzielt werden sollen. Wieder einmal zeichnet sich Rot-Grüne- und Ampel-Politik zu einer Wahl alleine durch Ankündigungen aus, statt durch überprüfbare effektive Maßnahmen.“
Christin Christ, Fachsprecherin für Innere Sicherheit der CDU-Bezirksfraktion Wandsbek, ergänzt: „Immer wieder fallen Wandsbeker Bahnhöfe, insbesondere Wandsbek Markt und Farmsen, beim Vergleich der polizeilichen Einsatzzahlen an Bahnhöfen negativ auf. Hier muss mehr passieren, als nur die Orte als sogenannten Angstraum zu führen.“