Rodungen zwischen Sperberkamp und Farmsener Weg (II)

Kleine Anfrage v. 01.02.2022 Drs. 21-4749
Sachverhalt:
Mit Drucksache 21-4674 teilt der Senat mit, dass insgesamt 87 Bäume mit einem Stammumfang
von über 75cm, die unter die Baumschutzsatzung fallen, gefällt wurden. Leider wurde nicht
beantwortet, wie viele Bäume insgesamt gefällt wurden.
Vor diesem Hintergrund frage ich die Verwaltung:
Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 11.02.2022
1. Wie viele Bäume mit einem Stammumfang von unter 75cm wurden zwischen Sperberkamp
und Farmsener Weg gefällt und wie viele sollen insgesamt gefällt werden?
Bezirksamt Wandsbek:
Bäume, die nicht unter die Baumschutzsatzung fallen (StU< 75cm), wurden nicht erfasst.
2. Auf welcher Fläche in ha wurden die Fällungen vorgenommen?
Bezirksamt Wandsbek:
Ca. 0,95 ha.
3. Welche Nutzung weist die Fläche auf (bspw. Wald, Wiese…)?
Bezirksamt Wandsbek:
Die Fläche ist als öffentliche Grünanlage ausgewiesen und wies ein waldartiges Gehölz,
vorwiegend aus Erlen, Nadelbäumen und einzelnen Birken sowie einem sich massiv verbreitenden
Bestand an Brombeere auf.

4. Welche Nutzung wird die Fläche in Zukunft haben?
Bezirksamt Wandsbek:
Die Fläche bleibt eine öffentliche Grünanlage. Auf der Fläche wird im Winter 2024/Frühjahr
2025 eine Streuobstwiese mit Blühwiese entstehen. Zudem sollen Feuchtsenken in
Randbereich des Wellingsbütteler Grenzgrabens zur Entlastung bei Starkregen sowie als
Lebensraum für Amphibien und Insektenlarven angelegt werden. Die Halboffenlandfläche
soll den Artenreichtum für Insekten, Vögeln und Kleintieren fördern.
5. Wie viele Bäume plant das Bezirksamt nachzupflanzen?
Bezirksamt Wandsbek:
Die Angabe einer genauen Anzahl an Obstbaumpflanzung ist derzeit nicht möglich, da
noch keine exakte Planung vorliegt. Im Anschlussbereich an den Farmsener Weg werden
in der aktuellen Pflanzsaison fünf Ulmen gepflanzt.
6. Es ist ein Streuobstbestand mit einer Blühwiese und kleinen Feuchtsenken geplant. Wieso
ist keine Aufforstung der Fläche geplant?
Bezirksamt Wandsbek:
Auf rund einem Drittel der Fläche quert eine 110kV Hochspannungstrasse die Fläche,
was eine nachhaltige Aufwaldung durch notwendige Abstandsflächen (15 Meter beidseits
der jeweiligen Leitungsstränge) nicht zulässt. Der angrenzende Wellingsbütteler Grenzgraben
ist bei Starkregen immer wieder stark belastet, sodass es sinnvoll ist, an dieser
Stelle durch neue Feuchtmulden eine Entlastung des Grabens bei Starkregenereignissen
zu schaffen. Es ist sinnvoll, an dieser Stelle eine Übergangzone durch Halboffenland als
Biotopstruktur statt einem harten Wechsel zwischen der Bebauung und dem dichten Gehölzbestand
zu schaffen. Gleichzeitig erhöht sich hierdurch die Artenvielfalt und trägt damit
auch zur Biodiversität in der Stadt bei.
7. Wer hat warum und wann entschieden, dass ein Streuobstbestand mit einer Blühwiese
und kleinen Feuchtsenken umgesetzt worden soll?
Bezirksamt Wandsbek:
Das Bezirksamt hat im Frühjahr 2021 nach Feststellung der Erlenerkrankung und der
Ausbreitung der invasiven Brombeere entschieden, an dem Standort eine Streuobstpflanzung
mit Blühwiese und, aufgrund des teilweise hohen Grundwasserstands, zudem entlang
des Grabens Rückhalteräume durch Feuchtsenken anzulegen. Im Bereich der Hochspannungstrasse
können aufgrund der niedrigen Wuchshöhe Obstbäume gepflanzt werden.
8. Wieso wurde die Bezirksversammlung nicht um Entscheidung zur künftigen Nutzung befragt?
Bezirksamt Wandsbek:
Da es sich um eine Unterhaltungsmaßnahme innerhalb einer bestehenden Grünanlage
handelt. Unterhaltungsmaßnahmen sind Maßnahmen zur Verkehrssicherheit, hier gibt es
keinen Spielraum, daher gibt es auch keine Beteiligung, sondern nur eine Information der
Gremien der Bezirksversammlung.

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