Rodungen zwischen Sperberkamp und Farmsener Weg

Kleine Anfrage v. 20.01.2022 (Drs. 21-4674)

Sachverhalt:

Anwohner haben sich über die Rodungen zwischen Sperberkamp und Farmsener Weg gewundert. Das Bezirksamt hatte dazu bisher nicht informiert, daher haben die Anwohner beim Bezirksamt nachgefragt:

Das Amt hat wie folgt geantwortet:

„Auf der Grünfläche zwischen Sperberkamp und Farmsener Weg musste der Baumbestand

unter anderem deshalb gerodet werden, weil die dortigen Bäume durch eine Erlenkomplexkrankheit

beeinträchtigt waren. Aber auch zunehmende Stürme und anhaltende Hitzeperioden

als Folge des Klimawandels haben die Bäume sehr geschwächt. Damit war ein Absterben der

Erlen absehbar. Da sich zudem die invasive „Armenische Brombeere“ (Rubus armeniacus) immer

stärker durchsetzt und die strukturreiche einheimische Pflanzenwelt immer mehr verdrängt,

war baldiges Handeln geboten.

Das Gebiet war aus dem genannten Gründen leider vollständig zu roden, um eine Aufwertung

des Bestandes überhaupt zu ermöglichen. Der Erlenbestand war zuvor von den erfahrenen,

zertifizierten Parkbaumkontrolleuren des Bezirksamtes kontrolliert worden, die die eingangs

geschilderte Problemklage auch erkennen und bewerten können. Sie verfügen über ausreichende

Fachkompetenz, um in solchen Fällen Entscheidungen zugunsten sinnvoller und nachhaltiger

Maßnahmen zu treffen. Das zusätzliche Einholen von Gutachten ist für das zuständige

Fachamt in solchen Fällen nicht erforderlich.

In den kommenden zwei Jahren wird die Fläche regelmäßig gemäht, um die invasiven Pflanzen

dauerhaft zu verdrängen. In den Jahren 2024/25 soll eine ökologische Umstrukturierung und

Aufwertung des Bereiches stattfinden. Dazu wird ein Streuobstbestand mit einer Blühwiese und

kleinen Feuchtsenken gestaltet.“

Vor diesem Hintergrund frage ich die Verwaltung:

Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 31.01.2022

1.) Wie viele Bäume wurden zwischen Sperberkamp und Farmsener Weg gefällt und wie

viele sollen insgesamt gefällt werden?

Bezirksamt Wandsbek:

Die Arbeiten sind abgeschlossen. Insgesamt wurden 87 Bäume mit einem Stammumfang

von über 75cm, die unter die Baumschutzsatzung fallen, gefällt.

2.) Hat das Bezirksamt geprüft, ob die Erlenkomplexkrankheit hätte bekämpft werden

können? Wenn ja, wie? Wenn nein, wieso nicht?

Bezirksamt Wandsbek:

Eine direkte Bekämpfung des Erregers mit chemischen Mitteln ist wegen seiner

verborgenen Lebensweise (Baumgewebe, Boden), durch ökologische Gründe und

gesetzliche Vorgaben (Grundwassernähe) nicht möglich.

Durch den hohen Grundwasserstand und das langsam versickernde Regenwasser wurden

die Sporen des Algenpilzes im oberen Bodenhorizont zu den Wurzeln der Erlen

transportiert und diese flächig infiziert. Ca. 80% des Erlenbestandes war bereits abgestorben.

3.) Hat das Bezirksamt die Bezirksversammlung über die Rodung informiert? Wenn nein,

wieso nicht? Wenn ja, wann und wie?

Bezirksamt Wandsbek:

Am 07.10.2021 wurden die Medien und die Vertreterinnen und Vertreter der

Bezirksversammlung (BV) eingeladen, an einem Pressetermin am 11.10.2021, 15 Uhr,

vor Ort mit Herrn Ritzenhoff teilzunehmen. In diesem Rahmen wurde über die

notwendigen Baumpflege- und Fällarbeiten sowie die vorgesehene Aufwertung dieser

Teilfläche informiert. Zu diesem Termin sind leider keine Vertreterinnen und Vertreter der

Presse oder der Gremien der BV erschienen. Am 13.10.2021 wurde zusätzlich die

geplante Maßnahme noch einmal als Pressemitteilung veröffentlicht.

4.) Hat das Bezirksamt die Bezirksversammlung über die invasive „Armenische Brombeere“

(Rubus armeniacus) informiert? Wenn nein, wieso nicht? Wenn ja, wann und wie?

Bezirksamt Wandsbek:

Die Bezirksversammlung wurde bislang nicht informiert, da sich die „Armenische

Brombeere“ im gesamten Bezirksamtsbereich an zahlreichen Stellen ausgebreitet hat und

eine Erfassung der Standorte aus personellen Gründen nicht erfolgen kann. Im Bereich

der Waldingstraße wurde durch die notwendige Rodung der erkrankten Erlen die

Gelegenheit genutzt, die „Armenische Brombeere“ an dieser Stelle zu entfernen und das

Vorkommen einzudämmen.

5.) Hat das Bezirksamt die Bezirksversammlung über die geplante ökologische

Umstrukturierung und Aufwertung des Bereiches informiert? Wenn nein, wieso nicht?

Wenn ja, wann und wie?

Bezirksamt Wandsbek:

Siehe zu 3.

6.) Wurde das Waldstück zwischen Sperberkamp und Farmsener Weg der Stadt Hamburg

geschenkt? Wenn ja, welche Bedingung für die Schenkung wurden vereinbart? Wenn

nein, wie hat die Stadt dieses Grundstück erhalten?

Bezirksamt Wandsbek:

Dem Bezirksamt Wandsbek liegt keine Schenkungsvereinbarung o. ä. vor. Die älteste

Unterlage stammt aus dem Jahr 1954 und stellt die Fläche als Forstamtsfläche dar.

7.) Wieso wurden mit Drucksache – 21-4558 die geplanten Straßenfällungen in Bramfeld,

Steilshoop und Farmsen-Berne nicht mitgeteilt?

Bezirksamt Wandsbek:

Die geplanten Straßenbaumfällungen in Bramfeld, Steilshoop und Farmsen-Berne wurden

bereits im Oktober/November 2021 dem zuständigen Fach- und Regionalausschuss zur

Kenntnis gegeben (Drs. 21-4045, siehe Anlage). Nachtragslisten gab es für diesen

Regionalbereich (und den Regionalbereich Walddörfer) nicht.

8.) Wie wurde in der Drucksache kein Hinweis zu den fehlenden Angaben für die Stadtteile

Bramfeld, Steilshoop und Farmsen-Berne aufgenommen?

Bezirksamt Wandsbek:

Siehe zu 7.

9.) Wann und wie sollen die geplanten Straßenfällungen für die Stadtteile Bramfeld,

Steilshoop und Farmsen-Berne veröffentlicht werden?

Bezirksamt Wandsbek:

Siehe zu 7.

Die Anfrage finden Sie hier.